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Weihnachtskrippen
Traditionen in Malta
Wo immer Weihnachten gefeiert wird ist die ‚Krippe’ ein Teil
der Tradition und Malta ist da keine Ausnahme.
Bereits
im Oktober sind die Statuetten, bekannt in Malta als ‚Pasturi’ in den
Geschäften erhältlich. Das Wort ‚Pastur’ stammt von dem italienischen ‚PASTORE’
ab, und bedeutet Hirte. Bekanntermaßen waren Hirten die ersten Menschen , die
zur Krippe von Jesus in Bethlehem geeilt waren.
Die erste bekanntlich in Malta
gebaute Krippe geht zurück auf das Jahr 1617 und war in der Kirche der
Dominikaner in Rabat ausgestellt worden. Im Kloster St. Peters in Mdina kann man
noch heute eine Krippe von 1670 finden. Diese wird von den Benediktiner Nonnen,
die in diesem Kloster leben, liebevoll gehütet. Mitte des 19.Jahrhunderts hat
ein gewisser Antonio Muscat Fenech eine mechanische Krippe gebaut, die er zur
Besichtigung in seiner Garage ausstellte. Wasser das auf ein Rad tropfte wurde
genutzt um die hölzernen Achsen zu drehen, die wiederum die Figuren in der
Krippe bewegten. Auf Grund des großen Andrangs blieb die Krippe bis Februar
geöffnet.
Die Idee des Krippenbaus stammt aus
Italien, dort hat Francis von Assisi die Geburt Jesus nachgestellt. Von hier
gelangte sie nach ganz Europa und schließlich in die ganze Welt, jedes Land
dabei seine eigenen Traditionen, Sitten und Stilrichtungen für die Kostüme
anwendend.
Der Bau der maltesischen Krippen
war größtenteils vom neapolitanischem Stil beeinflusst, der in Europa bis zum
Ende des letzten Jahrhunderts recht beliebt war. Die
Idee wurde Malta zugetragen durch verschiedene Adlige, die sich zur damaligen
Zeit die Anschaffung ‚teurer’ Statuetten leisten konnten. Der Stil
repräsentierte nicht viel von der ‚ Heiligen Nacht’ für die Malteser und stieß
daher nicht auf wirkliche Zustimmung. Man sagt, dass aus Protest viele der
Krippen in Zeiten der Armut in Winterfeuern verbrannt worden waren.
Der sizilianische Stil der Krippe
wurde in Malta von einem franziskanischen
Pater aus Sizilien, Benedetto Papale, der bekanntermaßen eine Zeit in Malta
gelebt hat, eingeführt. Eine seiner Krippen kann noch in Sizilien, in
Caltagirone, besichtigt werden. Dieser Stil war von den Maltesern eher anerkannt
worden, vielleicht bedingt durch die landschaftliche Ähnlichkeit von Malta und
Sizilien, die in den Krippen dargestellt worden war. Dennoch gestaltete sich die
maltesische Krippe nach örtlichen Traditionen im Sinne von Handwerk, Kostümen,
Musikinstrumenten und Bauten, die die Krippe ausmachten. Das maltesische
Farmhaus und die Windmühle sind nach wie vor ein besonderes Merkmal der lokal
gebauten Krippen.
Der Krippenbau in Malta hatte seine Blütezeit während des 19. und Teil des
20.Jahrhunderts. Das gängigste Material war rustikaler Stein, in Fülle in der
maltesischen Landschaft zu finden und Kohlereste, bekannt als ‚gagazza’
Voriges war normalerweise vom
Schmid erhältlich. Diese zwei Hilfsmittel, geduldig gebaut, formten die
gewünschte Grundform der Krippe. Nach Weihnachten konnten sie wieder
auseinandergebaut werden und bis zum nächsten Jahr eingelagert werden.
Mit Einführung moderner Brennstoffe
wurde Kohle rar und daher der Vorrat an ‚gagazza’ selten, während die Nutzung
des Steines ziemlich beschwerlich war. Daher haben sich die Krippenenthusiasten
einem neuen Hilfsmittel zugewandt, dem Pappmache.
Dies machte die Krippen stabiler und leichter,
allerdings gab es damit ein Legerproblem. Aus diesem Grund wurden Krippen oft
nach Weihnachten zerstört.
Ein weiterer interessanter Aspekt
der Krippen war die Entwicklung der Statuetten oder ‚pasturi’. Die ersten
künstlerischen Figuren waren ziemlich teuer und daher für den ‚gewöhnlichen’
Menschen unerschwinglich. Also hat er seine eigene Methode der Herstellung von
‚pasturi’ entwickelt. aus Lehm formte er etwas, dass nach sehr robusten Figuren
aussah.
Farbe half bei der Betonung von
Gesicht, Händen und Kleidung. Erfinderische, wenn nicht talentierte Menschen,
schufen Formen mit denen dann Figuren aus Lehm geschaffen wurden.
Diese wurden in großer Zahl
hergestellt und für einen ’Penny’ verkauft. Einiger diese Figuren existieren
noch heute und sind hochgeschätzt in maltesischen Privatsammlungen. Sie sind
bekannt unter dem Namen ‚ die ‚pasturi tas-sold’ also die Figuren für einen
Penny. Kerzenwachs wurde ebenfalls verwendet um Replikas
des Jesuskindes oder andere Statuetten herzustellen.
Mitte des 20.Jahrhunderts und
insbesondere nachdem 2. Weltkrieg wurden neue Bräuche
aus dem Ausland nach Malta gebracht. Lokale Traditionen und Folklore wurden
verdrängt. Sowohl in Malta als auch im Ausland wurde die Krippe auch nur zu
einer weiteren Weihnachtsdekoration und bedingt durch den hohen Arbeitsaufwand
beim Bau der Krippen verlor sie ihre Attraktivität zu Gunsten des
Weihnachtsbaumes und anderer leicht aufzustellender Dekorationen. Die
Massenproduktion von Plastikfiguren, gekleidet in moderne Kostüme und bemalt in
grellem Stil trugen ein weiteres dazu bei, die Tradition an Wert verlieren zu
lassen.
Im Jahre 1907 wurde die Gesellschaft für religiöse Doktrin , bekannt als
M.U.S.E.U.M. gegründet. Getrieben bei ihrem Motto VERBUM DIE CARO
FACTUM EST , was bedeutet: Das Wort Gottes wurde zum Menschen’ hat sich
diese Gesellschaft , unter der Leitung vom gesegneten Heiliges
George Preca, es sich zum Ziel gemacht, die Liebe für das
wahre Weihnachten wieder zu erwecken. Jedes Jahr im Dezember bekamen Kinder eine
Abbild des Jesuskindes oder eine kleine Krippe als Geschenk. Eine weitere
Initiative der Gesellschaft war eine Weihnachtsprozession mit dem lebensgroßen
Jesuskind, getragen von den Mitgliedern der Gesellschaft, währenddessen
Weihnachtslieder gesungen wurden. Die erste dieser Prozessionen fand 1921 statt.
Solche Prozessionen sind noch heute ein Teil der Heiligabendbräuche in Maltas
Städten und Dörfern.
Eine Galerie ausgestellter Krippen
durch die ‚Freunde der Krippe- Malta’ während der vergangenen Jahre kann auf der
Webseite des Vereins besichtigt werden.
www.presepjumalta.org
GESELLSCHAFT DER
KRIPPENFREUNDE
(Malta)
Gegründet 1986
Am 7. Oktober 1986 kam eine Gruppe Weihnachtskrippeenthusiasten
zusammen und war damit einverstanden, eine Gesellschaft durch den Namen von
`Ghaqda Hbieb tal-Presepju’ zu bilden - Malta (Freunde der Krippe - Malta), mit
dem Hauptbereich des Erneuerns der maltesischen Weihnachtstraditionen durch die
Förderung des Vorhandenseins der Krippe in der Mitte Maltas Weihnachtsder
festlichkeiten.
Der erste
Vorstand des Krippenvereins erkannte, dass inmitten der künstlichen Dekorationen
noch immer einiger Enthusiasmus für die Krippe vorhanden war, die lange vor der
Einführung des Weihnachtsbaumes im Zentrum der Weihnachtsdekorationen und
Feierlichkeiten stand.
Der
Vorstand organisierte Vorträge über die Geschichte der Krippe und demonstrierte
Methoden zum Bau der Krippen aus verschiedenen Materialien. Im Dezember 1987
fand dann die erste, kleine Krippenausstellung statt. Die Ausstellungsstücke
wenn auch längst keine Kunstwerke, wurden aber positiv von den Besuchern
aufgenommen und so wurde die Ausstellung in Malta zu einer alljährlichen
Veranstaltung während der Weihnachtszeit. Die Weihnachtsgeschäfte erkannten,
dass die Krippentradition zurückgekehrt war und füllten ihre Schaufenster mit
Statuetten in allen Formen und Größen.
Die
Mitglieder der ‚Freunde der Krippe’ nahmen zu und aus diesem Anlass sah der
Vorstand den Bedarf, mit seinen Mitgliedern in Kontakt zu bleiben und
veröffentlichte einen Newsletter. Der wurde ‚il-Presepju’ ( die Krippe)
genannt. Im Laufe der Zeit haben sich sein Format und sein Inhalt verändert und
heute ist es eine ansehnliche Zeitschrift mit Geschichten und Artikeln über
Weihnachten und seine Traditionen in Malta und im Ausland. Diese Broschüre wird
von etablierten, maltesischen Autoren durch ihre literarischen Beiträge
unterstützt und kostenlos an die Mitglieder und Besucher der
Krippenausstellungen ausgegeben.
Vorträge
zum Thema Krippenbau wurden ein fester Bestandteil des Vereinskalenders und die
Teilnahme nahm zu. Ähnliche Vorträge wurden in Schulen, Vereinen und anderen
Gesellschaften eingeführt. Die Teilnehmer wurden anspruchsvoller und fragten
nach praktischen Beratungen. Dies führte zum Angebot richtiger Kurse für
Krippenbau. Nach einer kurzen Einführung haben die Teilnehmer dieser Kurse unter
Anleitung der erfahrenen Mitglieder der ‚ Freunde der Krippe’ ihre eigenen
Krippe gebaut.
Der
nächste Schritt bestand im Erwerb internationaler Anerkennung des Vereins. Man
stellte Kontakte zu ‚ Freunde der Krippe’ in anderen Ländern her und tauschte
Ideen aus. Als Ergebnis hieraus finden wir heute maltesische Krippen in
dauerhaften Ausstellung in Italien, Belgien, Deutschland und Österreich. Andere
Krippen wurden von einzelnen Mitgliedern des Vereins zu deren Verwandten bis
sogar nach Australien versandt. Seit 5 Jahren ist der Verein ‚Freunde der Krippe
Malta’ die erste Zweigstelle der OPERA PRAESEPIUM POPULI ; die ihren Sitz
in Geraci Siculo in Sizilien hat.
Eine weitere
starke Verbindung besteht zwischen den maltesischen Krippenfreunden und den
Krippenfreunden in Vösendorf, Österreich.
Trotz der
limitierten Einrichtungen hat sich das Hauptanliegen des Vereins nicht
verändert…erinnert Euch der Krippe und lasst den wahren Weihnachtsgeist uns
leiten.
Seit über 28 Jahren ist die Botschaft stet dieselbe: Friede auf Erden für
alle Menschen die guten Willens sind.
Diese
Botschaft hat die Mitglieder des Vereins’ Freunde der Krippe’ dazu motiviert,
mit harter Arbeit ihr gemeinsames Ziel zu erreichen: die Krippe zum Zentrum
aller Weihnachtsaktivitäten auf den maltesischen Inseln zu machen.
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